islandrabe

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Müde Spiegel

Um sich selbst in diesen Spiegeln zu erkennen, braucht es Zeit. Die Wahrnehmung wird entschleunigt – und dadurch auch die Betrachter.

Müde Spiegel, islandrabe 2010-2012


Ausgangspunkt

Im Roman "Die Entdeckung der Langsamkeit" wird mittels Messinstrument der Takt der Wahrnehmung eines Menschen ermittelt. Alle haben dabei ihre eigene Geschwindigkeit – und kennen auch nur diese, um die Welt zu erfahren. Doch ließe sich eine andere Geschwindigkeit der Wahrnehmung erahnen? Die Arbeiten unter dem (nachträglichen) Titel "Müde Spiegel" verzögern mittels Code die Anzeige eines digitalen Spiegelbildes: Es braucht Zeit, um sich selbst zu erkennen.


Form und Funktion

Auf den ersten Blick scheinen die Bildschirme der Installation bloß den Raum wiederzugeben (Bild 1). Doch tritt man vor sie, tauchen Irritationen im Bild auf; ein paar Pixel, die nicht ins Bild zu passen scheinen. Nach ein paar Augenblicken wird aber klar, dass man langsam selbst Teil des Bildes wird (Bild 2 & Video 1). Und dabei gilt: Je länger man sich Zeit nimmt, um so mehr wird man Teil des Bildes; und bleibt dem Bild auch nach dem Verlassen eine geraume Zeit erhalten.

Aufbau der Installation, NeuNow Festival 2011Bild 1

Screenshot des Spiegelbildes, NeuNow Festival 2011Bild 2


Ausführung

Für das digitale Spiegelbild werden Webcambilder verwendet. Allerdings wird nicht das aktuelle Bild an den Bildschirm weitergeleitet, sondern die Anzeige wird nur um ein paar neue Pixel erneuert. Die Mehrheit der Pixel bleibt erhalten und dadurch bilden Pixel unterschiedlicher Zeitpunkte eine Art digitale Langzeitbelichtung. Bild 3 zeigt die Uhrzeiten im Format HH:MM eines Tages mittels der Software in einem Bild vereint.

Die Uhrzeiten eines Tages in einem BildBild 3

Video 1


Vermittlung

Das Werk war Teil folgender Ausstellungen/Festivals:

Müde Spiegel, re-new FestivalBild 4

Müder Spiegel, piksel10Bild 5


Unterstützung

Die Präsentation der Arbeit im Rahmen von HyperKult XXI wurde durch das BMUKK unterstützt.

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