Ausgangspunkt
Im Roman "Die Entdeckung der Langsamkeit" wird mittels Messinstrument der Takt der Wahrnehmung eines Menschen ermittelt. Alle haben dabei ihre eigene Geschwindigkeit – und kennen auch nur diese, um die Welt zu erfahren. Doch ließe sich eine andere Geschwindigkeit der Wahrnehmung erahnen? Die Arbeiten unter dem (nachträglichen) Titel "Müde Spiegel" verzögern mittels Code die Anzeige eines digitalen Spiegelbildes: Es braucht Zeit, um sich selbst zu erkennen.
Form und Funktion
Auf den ersten Blick scheinen die Bildschirme der Installation bloß den Raum wiederzugeben (Bild 1). Doch tritt man vor sie, tauchen Irritationen im Bild auf; ein paar Pixel, die nicht ins Bild zu passen scheinen. Nach ein paar Augenblicken wird aber klar, dass man langsam selbst Teil des Bildes wird (Bild 2 & Video 1). Und dabei gilt: Je länger man sich Zeit nimmt, um so mehr wird man Teil des Bildes; und bleibt dem Bild auch nach dem Verlassen eine geraume Zeit erhalten.
Bild 1
Bild 2
Ausführung
Für das digitale Spiegelbild werden Webcambilder verwendet. Allerdings wird nicht das aktuelle Bild an den Bildschirm weitergeleitet, sondern die Anzeige wird nur um ein paar neue Pixel erneuert. Die Mehrheit der Pixel bleibt erhalten und dadurch bilden Pixel unterschiedlicher Zeitpunkte eine Art digitale Langzeitbelichtung. Bild 3 zeigt die Uhrzeiten im Format HH:MM eines Tages mittels der Software in einem Bild vereint.
Bild 3
Video 1
Vermittlung
Das Werk war Teil folgender Ausstellungen/Festivals:
- HyperKult XXI, 12. bis 14.07.2012, Lüneburg; mit dem Titel "of_pixels".
- Neu/Now Festival, 17. bis 20.11.2011, Tallinn; mit dem Titel "of_pixels".
- re-new Festival, 16. bis 19.05.2011, Kopenhagen; mit dem Titel "crossing" (Bild 4).
- piksel10, 18. bis 21.10.2010, Bergen/Norge; mit dem Titel "from error to time ... or: from time to time an error" (Bild 5)
Bild 4
Bild 5
Unterstützung
Die Präsentation der Arbeit im Rahmen von HyperKult XXI wurde durch das BMUKK unterstützt.